Neues Schwarzbär-Männchen im Zoo Osnabrück — Firma Fitzner Arbeitsschutz übernimmt Patenschaft für „Spike“
Seit kurzem lebt ein neues Schwarzbär-Männchen am Schölerberg. Derzeit lernen sich Spike und seine Artgenossin Honey, die seit einigen Monaten im Zoo Osnabrück lebt, kennen.
Die Patenschaft für Spike übernimmt die Firma Fitzner Arbeitsschutz.
Im vergangenen Herbst zog Schwarzbär-Weibchen Honey an den Schölerberg. Das Raubtier hatte eine besondere Geschichte mitgebracht: Geboren in Texas wurde sie mit nur wenigen Monaten an einen Privatzoo in Malta abgegeben. Dort lebte sie dann über 10 Jahre in einem garagenähnlichen Verschlag. Auf Bitten der maltesischen Behörden nahm der Zoo Osnabrück die Bärin auf. „Wir waren uns schnell einig, dass wir einen männlichen Artgenossen für Honey suchen. Das ist aber gar nicht so leicht, denn in europäischen Zoos leben nur etwa 80 Schwarzbären“, berichtet Tobias Klumpe, zoologische Leitung. Der Biologe war nun bei seiner Suche erfolgreich: Am 12. Mai zog das 3-jährige Männchen „Spike“ aus dem dänischen „Ree Park Safari“ in Ebeltoft an den Schölerberg.
Vorsichtiges Kennenlernen
„Nachdem Spike bei uns ankam, stand eine spannende Phase an: Das Kennenlernen der beiden Schwarzbären. Die Gewöhnung muss mit Fingerspitzengefühl gelenkt werden, vor allem, da Honey in Malta keinen Kontakt zu Artgenossen oder anderen Tieren hatte. Wir mussten vorsichtig ausloten, wie sie reagiert“, erklärt der Biologe. Als Spike ankam, zog er zunächst in den als Bärenhöhle gestalteten Stall, um sich in der ersten Zeit an die Tagesabläufe und Tierpfleger zu gewöhnen. „So konnten wir Spike auch besser beobachten und ihn kennenlernen“, so Klumpe. Honey durfte in dieser Zeit sowohl die Außenanlage als auch einen eigenen Bereich im Stall nutzen. „Honey war aber sehr skeptisch, was Spike angeht. Als sie ihn registrierte, blieb sie dann doch lieber für einige Tage auf der Außenanlage und wollte nicht wieder rein.“ Nach einigen Tagen durfte Spike erstmals in den Vorhof, einen separaten, umzäunten Bereich auf der Außenanlage. „Hier war ein intensiverer Kontakt zwischen den beiden unausweichlich, trotzdem waren sie noch durch einen Zaun getrennt. Man muss behutsam Schritt für Schritt vorgehen“, erklärt Klumpe. Honey zeigte zur Freude der Tierpfleger, Biologen und Tierärzte ein schwarzbärtypisches Verhalten, indem sie sich großmachte, schnaufte und ihre Vordertatzen auf den Boden schlug. Mit diesem Verhalten versuchte sie, sich Respekt von ihrem Artgenossen zu verschaffen, wie Tierpflegerin und Revierleiterin Tanja Boss erklärt: „Spike war recht unbeeindruckt, er hat Honey und ihr Verhalten zur Kenntnis genommen, sich aber nicht wirklich darauf eingelassen. Wir werten dies positiv, denn momentan macht er einen relativ gelassenen Eindruck. Manchmal wirkt Spike auch unbeholfen. Allerdings müssen wir ihn und sein Verhalten weiterhin beobachten, um ihn kennenzulernen. Das ist bei Schwarzbären gar nicht so leicht, denn Bären haben generell kaum Mimik und aus dem Gesicht lässt sich nicht viel ablesen“, weiß Boss. Derzeit darf Männchen Spike nun sein 1.900 Quadratmeter großes neues Zuhause mit Bärenteich und Kletterbäumen kennenlernen: „Wir haben getauscht, sodass sich Honey momentan im Innenbereich aufhält und Spike in aller Ruhe den Außenbereich kennenlernt. Bald wollen wir die beiden auch zusammenlassen und hoffen, dass sie sich gut verstehen“, so die Revierleiterin. Mit Nachwuchs sei in Zukunft aber vorerst nicht zu rechnen. Mit seinen 3 Jahren werde Spike langsam geschlechtsreif, doch gezüchtet werden soll vorerst nicht: „Wir müssen den beiden Bären jetzt erst mal viel Zeit geben, einander kennenzulernen. Auch Honey soll sich erst einmal in aller Ruhe an die neue Situation gewöhnen – wir nehmen da sehr viel Rücksicht auf ihre Vergangenheit. Daher haben wir Spike ein Hormonimplantat zur Verhütung eingesetzt.“
Besuch des Paten Fitzner Arbeitsschutz
Besuch bekam Spike bereits von seinem neuen Paten, der Firma Fitzner Arbeitsschutz. Daniel Fricke, im Vertrieb der Firma Fitzner Arbeitsschutz tätig, ist begeistert von dem Patentier: „Wir sind dem Zoo sehr verbunden, denn er leistet eine tolle Arbeit und wir wollten ihn gerne unterstützen. Da wir einen Bären im Logo unserer Marke PRO FIT haben, lag die Patenschaft für einen Bären nahe – noch bevor Spike in Osnabrück ankam, gaben wir die Zusage für die Patenschaft.“ Zuvor hatte Fitzner Arbeitsschutz die Patenschaft für das Bärengehege übernommen, da Honey bereits an L&T Lengermann & Trieschmann verpatet ist. Unter der Marke PRO FIT vertreibt das Unternehmen sein Sortiment für Persönliche Schutzausrüstung. Das in Preußisch Oldendorf ansässige Unternehmen ist Marktführer in den Bereichen des Hand- und Kopfschutzes. Für den Zoo ist eine derartige Unterstützung wichtig, wie Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde erklärt: „Der Zoo finanziert sich in großen Teilen selbst und zu 75 Prozent aus Eintrittsentgelten. Durch die siebenwöchige Schließung aufgrund der Coronakrise ist das natürlich ein herber finanzieller Schlag. Umso mehr freuen wir uns, dass Fitzner die Patenschaft für Spike übernimmt. Patenschaften orientieren sich preislich an den Kosten für den Unterhalt eines Tieres, also Futter, Pflege, und so weiter. Durch die finanzielle Unterstützung in Form einer Patenschaft werden an dieser Stelle wieder Mittel beim Zoo frei und so sind dann andere Projekte wie zum Beispiel Umbaumaßnahmen möglich. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Firma Fitzner Arbeitsschutz.“
Bildunterschrift:
Schwarzbär Spike bekam Besuch von seinem neuen Paten Fitzner Arbeitsschutz, vertreten durch Daniel Fricke – für die Übernahme der Patenschaft bedanken sich Dr. E.h. Fritz Brickwedde (Zoopräsident), Tobias Klumpe (Zoologische Leitung) sowie Tanja Boss (Revierleiterin Manitoba). (v.l.n.r.)
Bildquelle: Zoo Osnabrück (Hanna Räckers). Zur freien Verwendung im Rahmen der Berichterstattung.
Wissenswertes über die Schwarzbären (Ursus americanus)
Der Amerikanische Schwarzbär, oder Baribal, lebt weitverbreitet in Kanada und den USA, auch in Alaska sowie Teilen Mexikos sind die Raubtiere beheimatet. Die Fellfärbung des Schwarzbären reicht (meist abhängig vom Verbreitungsgebiet) von tiefschwarz über verschiedene Brauntöne bis hin zu cremefarben und ganz weiß. Diese letzte Farbvariante, der Kermodebär, wird von den Indianern auch „Geisterbär“ genannt. Vom Braun- und Grizzlybären unterscheidet sich der Schwarzbär durch eine geringere Körpergröße, eine flachere Stirn und eine recht lange, meist hell gefärbte Schnauze. Außerdem fehlt ihm der muskulöse Nackenbuckel der Braunbären. Der Grizzly ist der einzige natürliche Feind erwachsener Schwarzbären. Jungtiere werden auch von Pumas, Kojoten, Wölfen oder männlichen Schwarzbären gerissen.
Über den Zoo Osnabrück
Der Zoo Osnabrück wurde 1935 als Arbeitsgemeinschaft Heimattiergarten von Osnabrücker Bürgern gegründet und bereits 1936 als Heimattiergarten eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Heimattiergarten größtenteils zerstört, doch anschließend verfolgten die Osnabrücker weiterhin ihr Ziel, für die Stadt einen Zoo zu schaffen. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich der Heimattiergarten zum Tiergarten und schließlich zum zoologischen Garten. Heute beherbergt der Zoo auf 23,5 Hektar 2.238 Tiere aus 292 Arten. Neueste Erlebniswelten sind der Unterirdische Zoo (2009), die afrikanische Erlebniswelt „Takamanda“ (2010), die nordische Tierwelt „Kajanaland“ (2011) und der Affentempel „Angkor Wat“ (2012). 2014 wurde der Tigertempelgarten im Bereich „Angkor Wat“ eröffnet. Als dritter Bestandteil wurde im Herbst 2017 der „Orang-Utan Dschungeltempel“ in diesem Bereich fertig gestellt. Im Oktober 2018 neu hinzugekommen ist die nordamerikanische Tierwelt „Manitoba“ mit u.a. Hudson Bay-Wölfen, Schwarzbären, Waldbisons, Stinktieren und Kanadischen Bibern. 2019 besuchten den Zoo Osnabrück 1.050.000 Besucher.