Trägermaterial für Arbeitshandschuhe im Überblick
Um Ihnen einen Überblick über die am häufigsten verwendeten Trägermaterialien unserer Arbeitshandschuhe zu geben, haben wir nachfolgend eine Übersicht erstellt. Diese soll Ihnen bei der Auswahl des richtigen Handschuhs helfen. Dabei gehen wir auf die wesentlichen Merkmale, Vor- und Nachteile der jeweiligen Materialien ein.
Baumwolle
Die Naturfaser besitzt viele positive Eigenschaften: Baumwolle ist nicht nur weich, hautfreundlich und atmungsaktiv, sondern auch strapazierfähig und widerstandsfähig gegenüber Hitze. Die Wolle ist beständig gegen Alkalien und Laugen, jedoch anfällig gegenüber Säuren. Da die Naturfaser sich sehr angenehm auf der Haut anfühlt und nicht kratzt, ist sie optimal geeignet für den Einsatz als Bekleidungs- oder Handschuhmaterial. Im Gegensatz zu Kunstfasern ist Baumwolle sehr saugfähigund absorbiert Schweißbestandteile des Trägers mühelos, gibt diese aber bei einer Wäsche wieder ab. Zusätzlich weist sie ein sehr geringes Allergiepotenzial auf. Je nach Verarbeitung spricht man von Trikot, Jersey oder Köper.
Reine Baumwollhandschuhe ohne Beschichtungkommen eher bei leichten Arbeiten mit minimalen Risiken zum Einsatz. Oftmals schützen Sie eher das Produkt (z.B. vor Fingerabdrücken), als den eigentlichen Träger. Beliebt ist auch der Einsatz als Unterziehhandschuh.
Vorteile von Baumwolle
- Viel Feingefühl und guter Tragekomfort
- Saugt Schweiß auf
- Hautfreundlich
- Große Auswahl an Gewichtsklassen, Macharten und Farben
Nachteile von Baumwolle
- grobe Passform durch Nähte
- fusselt
Polyester (PES):
Polyester ist eine synthetische Faser, die auf Erdölbasis herstellt wird. Polyester gehört zu den am häufigsten verwendeten Fasern in der Bekleidungsindustrie, da sie relativ preisgünstig ist und viele positive Eigenschaften in sich vereint. Die Polyesterfaser ist reiß-und scheuerfest und dadurch auch sehr elastisch und dehnbar. Hinzu kommt Ihre Säure-, Licht und Wasserbeständigkeit. Außerdem nimm die Polyesterfaser nur wenig Feuchtigkeit auf, weshalb Wasserdampf sehr gut vom Körper weg nach außen transportiert werden kann. Dies bewirkt zusätzlich, dass die Faser sehr schnell trocknet. Darüber hinaus ist sie weitgehend knitter- und damit bügelfrei. Eine weitere positive Eigenschaft in der Polyesterfaser Herstellung ist die hervorragende Einfärbemöglichkeit, die ebenfalls eine Farbechtheit gewährt.Polyester wird unter verschiedenen Handelsnamen sowie Qualitätstufen vertrieben. Als reine oder als Mischfaser verwenden wir sie in unseren Strickhandschuhen oder Handschuh-Linern, die später mit einer Beschichtung versehen werden.
Vorteile von Polyester
- Verknittert kaum
- Geringe Feuchtigkeitsaufnahme und trocknet schnell
- Lange Haltbarkeit
- Weich, leicht und relativ elastisch
- Hitzebeständiger als andere synthetische Fasern
- Säure- und lichtfest
- Waschtemperatur 30-60°C
Nachteile von Polyester
- Für Personen mit sehr empfindlicher Haut geringfügiger geeignet
- Elektrostatische Aufladung
- Nimmt keinen Schweiß auf
- Künstliches Gefühl auf der Haut
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Hochleistungs-Polyethylen (HPPE / UHMW-PE)
Die Synthetikfaser auf Basis von Polyethylen mit ultrahoher Molekülmasse wir in der Textilbranche als HPPE (High Performance Polyethylene) oder auch UHMW-PE (Ultra High Molecular Weight Polyethylene) bezeichnet. Wie Ihr Name bereits angebiet, besitzt die Faser eine sehr hohe Zugfestigkeit und Leistungsfähigkeit. Vergleicht man diese Hochleistungsfaser mit anderen Faser, so ist Sie 40% zugfester als Aramidfasern, fast fünfmal zugfester als Polyamid und Polyerster und bei gleicher Stärke bis zu fünfzehnmal zugfester als Stahl. Trotz Ihrer hohen Leistungsfähigkeit ist die Faserflexibel, weich und weißt ein geringes Eigengewicht auf. Sie ist resistent gegen Wasser, UV-Licht sowie Säuren.
Vorteile von HPPE:
- Hohe Schnittfestigkeit
- Geringer mechanischer Abrieb
- Außerordentliche Bruchdehnung und Ermüdungsbeständigkeit
- Resistent gegen Chemikalien und UV-Licht
- Angenehmer Tragekomfort
Nachteile von HPPE:
- niedriger Schmelzpunkt
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Meta-Aramidfaser (Nomex®)
Vorteile von Meta-Aramidfaser
- Inhärente Durchschlagfestigkeit
- Mechanische Festigkeit
- Hohe Temperaturbeständigkeit
- Hohe chemische Verträglichkeit
- Hoher Strahlungswiderstand
- Flammbeständigkeit
- Feuchtigkeitsunempfindlichkeit
- Für Tieftemperaturen geeignet
Nachteile von Meta-Aramidfaser
- Leichte Feuchtigkeitsaufnahme
- Geringe UV-Beständigkeit
Polyamid (PA)
Polyamid als Markenname auch bekannt als Nylon. Die synthetische Faser ähnelt in seiner chemischen Grundstruktur der Wolle. Am häufigsten kommen die zwei technischen Polyamide PA 6.6 und PA 6 zum Einsatz. Polyamid 6.6 ist das Original-Nylon. Wie auch bei anderen synthetischen Fasern gibt es unterschiedliche Qualitäten. Die Fasern werden aus Granulat mittels Schmelzspinnen hergestellt. Durch ihre wolle-artige Struktur hat sie sehr viele positive Eigenschaften. Im Vergleich zur Naturwolle sind sie aber deutlich vielfältiger einsetzbar und modifizierbarer. Sie können glatt oder texturiert, glänzend oder matt sein. Polyamidfasern haben eine sehr hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit sowie elastische Formbeständigkeit. Sie nehmen nur geringfügig Feuchtigkeit auf, sind pflegeleicht, leicht, weich, anschmiegsam und atmungsaktiv. Die Feinheit der Fasern reicht von Mikrofasern bis zu Grobfasern. Basierend auf den positiven Eigenschaften der Polyamidfasern verwenden wir diese in unseren Strickhandschuhen oder auch Handschuhliner, die später mit einer Beschichtung versehen werden.
Vorteile von Polyamid
- verknittert kaum
- äußerst formstabil
- geringe Feuchtigkeitsaufnahme
- gute Abrieb- und Verschleißfestigkeit – enorm lange haltbar
- sehr weich und leicht
- trocknet schnell
- sehr elastisch und dehnbar
Nachteile von Polyamid
- Sehr hitzeempfindlich und schnell schmilzend
- Max. Waschtemperatur 40°C
- Keine Trocknertrockung und kein Bügeln möglich
- Elektrostatische Aufladung
- Nimmt kein Schweiß auf
- Künstliches Gefühl auf der Haut
Elastan
Elastanfasern ist eine sehr dehnbare Chemiefaser mit sehr hoher Elastizität. Als Markenname oftmals unter Lycra® oder Spandex®bekannt. Elastanfasern treten immer in Kombination mit anderen Fasern (z.B. Polyamid) auf. Die Kombination führt zu einer hohen Dehnbarkeit sowie Formbeständigkeit des Stoffes. Dies ermöglicht eine gute Passform und die Rückkehr bei Ruhe in den ursprünglichen Zustand des Handschuhes/Stoffes. Auch bei einer Dehnung auf das Dreifache ihrer Ausgangslänge zeiht sich die Faser nach einer Rücknahme der Belastung wieder nahezu auf die Ausgangslänge zurück.
Vorteile von Elasthan
- verbessert die Dehnbarkeit
- optimiert die Passform
- dauerhafte Formbeständigkeit
- leicht, weich und glatt
Nachteile von Elasthan
- preisintensiver Zusatz
- Haltbarkeit sinkt
Para-Aramidfaser (Kevlar®)
Die erste Para-Aramidfaser Kevlar® wurde vor rund 50 Jahren von DuPont™ entwickelt.Aramide sind aromatischePolyamide, d.h. die Molekularstruktur der Faser besteht aus zahlreichen Brücken zwischen den Ketten. Diese Verbindungen machen die Faser extrem zugfest. Bei gleichem Gewicht wird eine ca. 10 Mal höhere Zugfestigkeit als bei Stahl erreicht. Para-Aramid wird daher als Material für beschuss- und stichsichere Westen und Körperschutzanzüge für Polizei und Militär eingesetzt. Desweiteren ist die Kunstfaser extrem temperaturbeständig, flammhemmend, nicht schmelzend und besonders schnittfest. Hinzu kommt die gute Chemikalienbeständigkeit. All diese Eigenschaften machen sie besonders geeignet für den Einsatz bei der Herstellung von Arbeitshandschuhen. Para-Aramid bieten dank seines geringen Eigengewichts und seiner Geschmeidigkeit einen hohen Tragekomfort sowie ein hohes Maß an Fingerbeweglichkeit. Zudem ist die Faser besonders langlebig und Handschuhe aus diesem Material haben oft eine höhere Lebensdauer als Arbeitshandschuhe aus anderen Materialien.
Vorteile von Para-Aramid
- Flammhemmend
- hohe Temperaturbeständigkeit
- hitzebeständig Schmelzpunkt > 450°C
- gute Schnittfestigkeit
- gute Zugfestigkeit
- gute Beständigkeit gegen Chemikalien
- geringe Leitfähigkeit
Nachteile von Para-Aramid
- bietet Schnittschutz und Flexibilität nur im unteren Segment der ISO Schnittklassen
- leichte Feuchtigkeitsaufnahme
- geringe UV-Beständigkeit
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