Warnschutzkleidung nach DIN EN ISO 20471 – Damit können Sie sich sehen lassen!
Warum Warnkleidung nicht nur im Straßenbau oder Straßenverkehr unverzichtbar ist
Egal ob Sommer oder Winter, schlechte Sichtverhältnisse (z.B. durch Nebel, starken Regen oder Dunkelheit) sind mögliche Ursachen für Gefahrsituationen bei Arbeiten im Freien. Das Tragen von dunkler Kleidung bzw. von Bekleidung, die nicht reflektiert, mindert zusätzlich die Sichtbarkeit von Personen und erhöht das Risiko schnell übersehen zu werden.
Gerade an Arbeitsplätzen in den Bereichen von Schienenverkehr und fließendem Verkehr kommt es häufig zu Gefährdungen. Tragen Sie bzw. Ihre Mitarbeiter:innen deshalb die passende Warnschutzbekleidung. Diese ist oftmals sogar Pflicht, denn Warnkleidung erhöht die Sichtbarkeit und minimiert so das Risiko von Unfällen.
Wann muss Warnschutzkleidung getragen werden?
Grundsätzlich gilt, dass Warnkleidung immer dann getragen werden muss, wenn die Erkennbarkeit von Personen erhöht werden soll. Dies ist vor allem der Fall, wenn Arbeiten im Dunkeln, in der Dämmerung oder bei schlechten Witterungsverhältnissen durchgeführt werden. Ob Sommer oder Winter, Warnkleidung gibt es in verschiedenen Ausführen, sodass Sie bzw. Ihre Mitarbeiter:innen zu jeder Jahreszeit passend geschützt sind.
Während der folgenden Tätigkeiten kann das Tragen von Warnschutzkleidung Gefährdungen wie das „Übersehen werden“ bei unzureichenden Sichtverhältnissen vermindern:
- Tätigkeiten im Gleisbereich (z.B. Instandhalten/Einrichten von Bahnanlagen)
- Arbeiten von Betriebsdienstmitarbeiter:innen sowie Betriebsfremden in Gleisanlagen aller Art
- Abschlepp-/Bergungs-/Instandsetzungsarbeiten an Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen bei Gefahr durch fließenden Verkehr
- Arbeiten neben dem Verkehrsbereich oder außerhalb von Absperrungen (z.B. Vermessung, Abfallsammlung, Grün- und Gehölzpflege, Winterdienst)
- Arbeiten an Fahrzeugen auf einem Werksgelände im Gefahrbereich des fließenden Verkehrs
- Tätigkeiten im Hafenbereich (auf Schiffen, in Containerterminals im Bereich des Fahrzeugverkehrs bzw. von Hebe- und Flurförderzeugen)
- Wasserwirtschaftliche/wasserbauliche Tätigkeiten
- Arbeiten in speziellen Flughafenbereichen (z.B. auf dem Vorfeld)
Wir bei Fitzner empfehlen das Tragen von Warnschutzbekleidung nicht nur in beruflichen, sondern auch im privaten Alltag. So bietet sich Warnkleidung für Radfahrer:innen im Straßenverkehr, aber auch für Fußgänger:innen an, um schneller von anderen Verkehrsteilnehmer:innen gesehen zu werden. Durch frühzeitiges Erkennen, Bremsen, Warnen oder Ausweichen kann eine Kollision so oftmals verhindert werden.
Welche Varianten der Warnschutzbekleidung gibt es?
Um die für Sie bzw. Ihre Mitarbeiter:innen passende Warnkleidung zu finden, ist eine vorangegangene Gefährdungsbeurteilung unumgänglich. Diese ist nach §5 des Arbeitsschutzgesetzes durch den/die Unternehmer:in durchzuführen. Mögliche Gefährdungen am Arbeitsplatz, die Arbeitsbedingungen, die Umgebungsbedingungen sowie die persönliche Verfassung der Arbeitenden sind dabei genau zu ermitteln.
Ein wichtiger Faktor für die Auswahl der Warnschutzbekleidung ist außerdem die Körperhaltung, in der die jeweilige Tätigkeit ausgeführt wird sowie die Nutzung von Arbeitsmitteln wie Laubblasgeräte. Teile der Warnkleidung können durch Arbeitsgeräte oder eine bestimmte Körperhaltung verdeckt werden und so die erhöhte Sichtbarkeit mindern.
Warnschutzklassen nach DIN EN ISO 20471
Warnschutzkleidung kann anhand der Mindestfläche an fluoreszierendem Material in drei Klassen eingeteilt werden.
Fluoreszierende Materialien bzw. Farben (fluoreszierendes Gelb, fluoreszierendes Orange-Rot und fluoreszierendes Rot) werden eingesetzt, um die Auffälligkeit am Tag zu erhöhen, da diese in der natürlichen Umgebung nicht vorkommen.
Bei Nacht dient retroreflektierendes Material diesem Zweck. Retroreflektierende Streifen werfen in der Dunkelheit bzw. bei schlechten Sichtverhältnissen das Licht von Scheinwerfern zurück und sorgen so für eine frühzeitige Sichtbarkeit. Warnkleidung der Klassen 2 und 3 müssen mit Streifen aus Reflexmaterial ausgestattet sein.
Gemessen werden die Flächen an der kleinsten verfügbaren Kleidergröße des jeweiligen Kleidungsstücks.
Warnschutzbekleidung der Klasse 3 bietet die höchste Sichtbarkeit. Diese muss mindestens lange Ärmel bzw. lange Hosenbeine mit retroreflektierenden Streifen aufweisen und den gesamten Torso umschließen.
Werden mehrere Kleidungsstücke miteinander kombiniert, kann durch das Hinzufügen von Warnkleidung höherer Klassen nicht automatisch im Gesamten eine höhere Warnschutzklasse erreicht werden. Entscheidend sind die sichtbaren Mindestflächen des Hintergrundmaterials sowie die des retroreflektierenden Materials der kombinierten Kleidungsstücke.
Einige Warnkleidungsstücke sind als Kombination zertifiziert. Sie dürfen daher nur (wie vom Hersteller vorgegeben) gemeinsam getragen werden, um die angegebene Warnschutzklasse zu erfüllen.
Wann ist welche Warnschutzklasse erforderlich?
Klasse 1 | Klasse 2 | Klasse 3 |
Geringstes Schutzlevel | Mittleres Schutzlevel | Höchstes Schutzlevel |
Benötigt für Personen, die auf einer Privatstraße | Für alle Personen, die an oder in der Nähe von A- und B-Klasse Straßen arbeiten, auch für Kurierfahrer:innen. | Vorgeschrieben für alle Personen, die auf oder neben Landstraßen oder Autobahnen arbeiten. |
Muss mindestens | Muss mindestens 0,50 m2 Hintergrundmaterial und 0,13 m2 retroreflektierendes Material | Muss mindestens 0,80 m2 Hintergrundmaterial |
| ||
Artikel 945 |
Anforderungen an Warnkleidung nach DIN EN ISO 20471
Anders als Arbeitskleidung gehört nach Norm geprüfte Warnschutzkleidung zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA).
Neben den grundsätzlichen Anforderungen an PSA, wie eine auf einem Etikett ausgewiesene CE-Kennzeichnung, muss die Warnkleidung für die jeweiligen Bedingungen am Arbeitsplatz geeignet sein. Anhand der Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung können zusätzliche Anforderungen nötig sein. Dazu gehören unter anderem:
- Schutz vor mechanischen Einflüssen
- Schutz vor witterungsbedingten Einflüssen (Kälte, Nässe, Wind)
- Schutz vor UV-Strahlung
- Schutz vor chemischen oder biologischen Einflüssen
- Schutz vor thermischen Einwirkungen (z.B. eines Störlichtbogens)
- Schutz vor Flammen, Funken oder feuerflüssigen Stoffen
Damit die Träger:innen der Warnschutzkleidung bei den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen und im Scheinwerferlicht von diversen Fahrzeugen immer gut erkennbar sind, sind die Leistungsanforderungen an das fluoreszierende Hintergrundmaterial sowie die an das retroreflektierende Material in der Norm DIN EN ISO 20471 genauestens definiert. So müssen beide Stoffe so auf dem Kleidungsstück verteilt sein, dass die Person rundum bestens erkennbar ist, egal welche Körperhaltung und Position diese einnimmt.
Warnschutzkleidung – Gelb, Orange-Rot oder Rot?
Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung sind die jeweiligen Umgebungsbedingungen zu prüfen. Anhand dieser muss entschieden werden, welche der zulässigen fluoreszierenden Hintergrundfarben (Gelb, Orange-Rot oder Rot) die beste Erkennbarkeit und damit das optische Hervorheben des/der Träger:in von der Umgebung ermöglicht.
In bewaldeten Arbeitsumgebungen sind Personen in fluoreszierend orange-roter Warnkleidung beispielsweise besser zu erkennen, als in fluoreszierend gelber Kleidung.
Veränderung der Warnkleidung – Darf ich meine Ärmel hochkrempeln?
Damit die Schutzwirkung und damit die uneingeschränkte Sichtbarkeit gewährleistet ist, dürfen keine (nachträglichen) Veränderungen an den Kleidungsstücken vorgenommen werden. Das Hochkrempeln oder Kürzen von Ärmeln und/oder Hosenbeinen ist demnach nicht erlaubt. Durch die Verkleinerung von Hintergrundflächen bzw. dem Entfernen von retroreflektierenden Streifen, kann die ausgewiesene Warnschutzklasse nicht mehr garantiert werden und die Baumusterprüfung für das jeweilige Kleidungsstück ist nicht mehr zulässig.
Auch das offene Tragen einer Warnweste birgt neben der eingeschränkten Erkennbarkeit weitere Gefährdungen, beispielsweise das Hängenbleiben an Fahrzeugen oder Maschinenteilen. Daher sind Jacken, Westen usw. entsprechend den Herstellerinformationen stets geschlossen zu tragen.
Wie oft kann ich Warnschutzkleidung waschen?
Hinweise zur Funktion, Pflege und Lagerung der Warnschutzbekleidung entnehmen Sie bitte der beigelegten Herstellerinformation. Diese enthält unter anderem eine ausführliche Pflegeanweisung mit der Anzahl an Waschzyklen, die die Kleidung durchlaufen kann, ohne dass ihre Warnwirkung bzw. Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird.
Lagern Sie Ihre Warnkleidung immer in einem gut gelüfteten und trockenen Raum und schützen Sie diese vor UV-Strahlung, damit die fluoreszierenden Materialen nicht ausbleichen.
Warnschutzbekleidung von PROFIs für PROFIs – Damit können Sie sich sehen lassen!
Neben der Sichtbarkeitssteigerung schützt unsere Warnschutzkleidung auch vor den Einwirkungen von Nässe, Wind, Kälte, UV-Strahlung sowie vor mechanischen Belastungen. Je nach Jahreszeit bieten wir Ihnen eine große Auswahl an Warnschutzkleidung. Abgesehen von den Schutzfunktionen legen wir einen hohen Stellenwert auf die Funktionalität sowie das Design.
Überzeugen Sie sich selbst! In unserem Onlineshop finden Sie die passende Warnschutzbekleidung für Ihr Unternehmen. Unsere Produkte sind qualitativ sehr hochwertig, strapazierfähig und atmungsaktiv. Tragekomfort und gute Bewegungsfreiheit ist dabei selbstverständlich!
Bei Fragen rund um das Thema Warnschutzkleidung beraten wir Sie gerne! Schreiben Sie uns unter [email protected] oder rufen Sie uns einfach an unter 05742 930 30.