Auswirkungen des Coronavirus
Sehr geehrte Kunden und Partner,
momentan sind die vollständigen Auswirkungen des Coronavirus auf die Lieferkette noch nicht absehbar, aber wir möchten Ihnen ein kurzes Update im Hinblick auf die Bereiche geben, wo wir die Auswirkungen bereits absehen können.
Wie Sie sicherlich bereits durch die öffentlichen Medien mitbekommen haben, kommt es zu erheblichen Lieferengpässen bei sämtlichen Einwegschutzartikeln (Partikelmasken, Schutzoveralls, Mundschützern, Astrohauben, Einweghandschuhen etc.) sowie im sämtlichen Vollsichtschutzbrillen aufgrund der gegenwärtigen Coronavirus-Epideme.
Offiziell arbeiten viele Firmen auf dem chinesischen Festland wieder seit Montag, dem 10. Februar, allerdings ist davon bislang relativ wenig zu spüren. Noch immer gelten massive Restriktionen im Hinblick auf die Reisefreiheit und zwar insbesondere dann, wenn Menschen von einer Provinz in eine andere ein- bzw. ausreisen wollen.
Viele Büro-Mitarbeiter arbeiten derzeit von zuhause und in der Regel sind die Büros nur stundenweise mit einer Art Notbesetzung besetzt.
Die Firmen müssen bei der lokalen Regierung einen Antrag stellen, die Arbeit wieder aufzunehmen. In Ningbo wurden Anfang letzter Woche ca. 100.000 Anträge gestellt, wovon am letzten Dienstag ca. 0,1% bearbeitet waren.
Wie Sie ebenfalls in den Medien entnehmen können, ergreift die chinesische Regierung drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie. Um die nationale Sicherheit zu gewährleisten hat die chinesische Regierung wichtige Produktionsstätten, auch die von Fitzner Arbeitsschutz verpflichtet, bis auf weiteres rund um die Uhr ausschließlich für den chinesischen Bedarf zu produzieren. Ein genauer Zeitraum für die ausschließliche Produktions fürs chinesische Inland wurde hierbei nicht genannt.
Gleiches gilt entsprechend auch für den Warentransport, der momentan massiven Einschränkungen unterliegt und wir können derzeit nicht davon ausgehen, dass sich diese Situation in den kommenden Tagen grundlegend ändern wird.
Mit Ausnahme des Hafens von Wuhan sind derzeit alle chinesischen Häfen geöffnet, allerdings gibt es erste Berichte, dass es in einigen Häfen erhebliche Abfertigungsprobleme gibt, da es nicht genug Personal in der Schiffsabfertigung und im Zollbereich gibt. Es gibt daher auch erhebliche Probleme beim Transport von Containern von und zu den Häfen, da LKW ohne eine örtliche Lizenz nicht in den jeweiligen Hafenbereich fahren dürfen. Unter anderem sollen diese Probleme in Shanghai und Tianjin / Xingang auftreten.
Die Reeder haben in den kommenden Wochen zahlreiche Abfahrten und Dienste gestrichen, da nicht genug Ladung im Markt sein wird, um die Schiffe vernünftig auszulasten. Dies wird nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf den verfügbaren Schiffsraum und die Anzahl der Abfahrten in China haben, sondern auch auf die anderen asiatischen Märkte wie Taiwan, Korea oder Vietnam.
Auch im chinesischen Inland ist das größte Problem momentan der LKW – Bereich, da Fahrer gezwungen sind, sich 14 Tage in Quarantäne zu begeben, wenn Sie einen Transport zwischen zwei Städten durchgeführt haben. Viele LKW-Fahrer lehnen es daher derzeit ab, Aufträge zu übernehmen. Hier erwarten wir einen kritischen Engpass, sobald die Produktion wieder hochgefahren wird.
Wir mussten außerdem feststellen, dass Container, die Anfang Februar verschifft wurden, teilweise nicht mit dem geplanten Schiff weiterverladen wurden und daher verspätet im Bestimmungshafen eintreffen werden.
Bedingt durch die Tatsache, dass zahlreiche Airlines Passagierflüge von und nach China gestrichen haben, wird es in den kommenden Wochen ebenfalls zu Kapazitätsproblemen im Bereich Luftfracht kommen.
Da wir von einem deutlichen Preisanstieg bei den Luftfrachtraten ausgehen, erwarten wir, dass es auch zu einer erhöhten Nachfrage im Bereich SEA/AIR kommen wird, da die SEA/AIR – Raten immer noch deutlich unter den Luftfrachtraten liegen werden.
Im Bahnbereich soll es in KW 8 und KW 9 Abfahrten von allen gängigen Bahnhöfen geben, allerdings werden wir auch hier abwarten müssen, welche Einschränkungen es bei der Abfertigung der Züge und bei den Transporten von und zu den Bahnhöfen geben wird.
Basierend auf der oben geschilderten Situation wird es vermutlich auch in anderen Produktbereichen als Einwegartikeln und Vollsichtschutzbrillen zu Lieferengpässen kommen.
Dies hat zur Folge, dass wir zurzeit in einigen Produktbereichen keine aussagekräftigen Auftragsbestätigungen und Liefer- oder Preiszusagen treffen und verschicken können. Gerne nehmen wir Ihren Auftrag mit in unsere Produktionsplanung auf, können aber vorerst einen Liefertermin für Ende des Jahres 2020 angeben.
Hinzu ist uns von Seiten unserer Lieferanten bereits angekündigt worden, dass aufgrund dieser Situation die Preise nicht mehr gehalten werden können und es aufgrund von Rohstoff-Preisanstiegen zu noch unbekannten Preisanpassungen kommen wird. Da wir diese Preisanpassungen nicht eigenständig tragen können, müssen wir diese Preiserhöhungen teilweise weitergeben.
Wir bitten um Ihr Verständnis und hoffen auf eine baldige Entspannung der Situation.
Falls noch Fragen Ihrerseits offen sind, kontaktieren Sie uns bitte
Mit freundlichen Grüßen
Fitzner GmbH & Co. KG